Wir bauen um – Der Unwetter-Anhänger
Es wird geschweißt, geschraubt, gesägt, geschliffen, vermessen und elektrifiziert, Ideen werden besprochen und wieder verworfen - dreimal pro Woche, nach Feierabend, mittlerweile in der fünften Woche. Der bisherige Anhänger für Gefahrguteinsätze soll nach der Indienststellung des neuen Löschfahrzeugs mit seiner Ausrichtung auf Einsätze mit gefährlichen Stoffen und Gütern für Unwettereinsätze fit gemacht werden.
GESAGT, GETAN ...
Ahrweiler, Berchtesgadener Land, Götting, Mittenkirchen und Wiechs 2021: Orte, in denen die Natur nicht nur gnadenlos zugeschlagen hat, sondern auch Orte, die erneut wie in einem Brennglas gezeigt haben, dass Feuerwehren sich in zunehmendem Maße mit extremer werdenden Wetterphänomenen auseinandersetzen müssen.
Nachdem mit der Beschaffung des neuen Löschfahrzeugs LF 10 die Ausrüstung für Einsätze mit gefährlichen Stoffen und Gütern einsatztaktisch optimal auf das neue Fahrzeug übernommen werden konnte, lag daher die Idee auf der Hand: Den Anhänger, der bisher die Ausrüstung für Gefahrguteinsätze transportierte, für den Aufbau einer spezifischen Unwettereinsatz-Komponente umzurüsten. Gesagt, getan.
Nach über 150 Arbeitsstunden war es soweit: interne Endabnahme, letzte Feinheiten und die Einmeldung bei der Leitstelle Rosenheim. Entstanden ist eine unabhängig von Fahrzeugen betreibbare Unwetter-Komponente, die alle Möglichkeiten bietet, eigenständig Sturmschäden und Hochwassersituationen abzuarbeiten.
WASSERTAUFE
Dass unser neuer Anhänger bereits kurz nach seiner Indienststellung in einer so schweren Hochwasserlage wie Jahr 2021 im Markt Bruckmühl zum Einsatz gebracht werden sollte, hätten wir allerdings nicht erwartet. Als Einsatzkräfte haben wir in dieser Nacht unseren neu aufgebauten Anhänger mehr als nur schätzen gelernt: Als eigenständige Einheit lieferte er uns eine wertvolle Unterstützung, um den Betroffenen im Bereich der Margerithenstraße in Götting zur Seite zu stehen.